erhält die Prämie „Für Frieden & Menschenrechte“

Ein Friedenspreis setzt Friedenszeichen  — Belarus vergibt Friedenspreis an Deutsche

In der Heldenstadt Minsk in der Republik Belarus wurde am 18. Dezember 2023 der erste Preis „Für Frieden und Menschenrechte“  der Emil-Chechko-Stiftung an das Deutsche Friedensprojekt „Kriegskinder“ verliehen.

Aktuell sind die politischen Beziehungen zwischen Deutschland, von Seiten des Westens, und Belarus, von Seiten der Russischen Föderation, angespannt und mit jedem neuen Sanktionspaket der EU gegen Russland scheint es immer komplizierter zu werden auf einander zuzugehen.

Doch die junge, im November 2022 beim Justizministerium der Republik Belarus eingetragene Internationale Emil-Chechko-Wohltätigkeitsstiftung lud 10 Juristen, Aktivisten und Journalisten aus der Republik Belarus, der Russischen Föderation, Aserbaidschan, Lettland, der Türkei, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und anderen Ländern, von insgesamt 40 Bewerbern, zur Preisverleihung am 18. Dezember 2023 in die Hauptstadt ein, um deutlich ein Friedenszeichen zu setzen.

Drei Finalisten haben den Preis für ihre Friedensprojekte erhalten:

Der zweite Preis ging an die Journalistin Sonja van den Ende aus den Niederlanden.

Den dritten Preis erhielt der türkische Journalist und Menschenrechtsaktivist Okay Deprem.

Doch der erste Preis wurde an Teilnehmer aus Deutschland vergeben, an das Projekt „Kriegskinder“.

Das Projekt befasst sich mit dem Schutz der Rechte von Kindern aus Kriegsgebieten und der Aufklärungsarbeit in der BRD über die Situation von Kriegskindern:

„Nachdem wir bereits 16 Ausstellungen in einem Dreiviertel Jahr organisiert haben, und zwar auf allen möglichen Veranstaltungen, können wir mit Zuversicht sagen, dass es Früchte trägt. Bei jeder Veranstaltung wird das Projekt in mehr und mehr Städte in ganz Deutschland eingeladen — Dresden, Dortmund, Hannover, Köln, Berlin, Ramstein und viele mehr. Und viele weitere werden noch kommen. Das Projekt entwickelt sich und wir sind sehr froh, dass wir die ersten Schritte auf internationaler Ebene zusammen mit unseren Freunden aus Belarus machen.“

In der Nominierungsrede erklärte die Leiterin des Projekts:

„[…] Aus vielen Ländern des Nahen Ostens und darüber hinaus strömen Tausende und Hunderttausende von Flüchtlingen nach Europa — Männer, Frauen und Kinder. Aller Altersgruppen. Durch die Mainstream-Medien in Deutschland wird das Bild vermittelt, dass Flüchtlinge nur über den Süden, über das Mittelmeer, nach Europa kämen. Aber dass die Situation auch im Nordosten so schlimm ist, darüber hört man nichts. Von der tatsächlichen Situation an der europäisch-belorussischen Grenze erst recht nicht.

[…]

Wenn wir in den entscheidenden Etagen etwas nicht grundlegend ändern können, müssen wir die Idee in die breite Masse tragen. Das ist das, was viele hier heute anwesenden Kollegen tun. Sowohl im digitalen als auch im physischen Raum. Manchen mag es so vorkommen, dass Ausstellungen nichts bewirken würden, dass sie ein Tropfen auf den heißen Stein seien. Aber ich wage zu widersprechen — ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und Wasser schleift Steine…

[…]

Wir haben noch viel Arbeit vor uns und viele Projekte — kleine und große. Wir alle haben eine Menge Arbeit vor uns. Wir alle müssen in dieser äußerst turbulenten Zeit standhalten und der Hetze der militärischen Auseinandersetzungen widerstehen. Denn der Krieg ist nicht mehr irgendwo weit weg hinter dem Horizont. Er ist längst nach Europa zurückgekehrt — Jugoslawien 1991, die Ukraine seit 2014.

Wir alle kennen die alte chinesische Weisheit „Wenn du deinen Feind besiegen willst, erziehe seine Kinder“. Lassen Sie uns also diese Weisheit in unserem Kampf gegen den Krieg und seine Folgen berücksichtigen. Achten wir auf die kriegerische Art und Weise, in der die neuen Generationen unserer Völker erzogen werden, und stoppen wir diesen zerstörerischen Trend, indem wir unsere Kinder zum Streben nach Frieden erziehen. Bringen wir den vom Krieg betroffenen Kindern bei, dass sie bestimmen werden, was in einigen Jahren in der Welt geschieht, und dass es nur in ihren Händen liegt, diesen zerstörerischen Kreislauf zu stoppen.

Aus diesem Grund laden wir die Emil-Chechko-Stiftung ein, sich im nächsten Jahr an unserem vorgestellten Projekt „Friedenskinder Camp“ zu beteiligen, und wir laden Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, ein, bei Ihrer friedensstiftenden Tätigkeit die Arbeit mit neuen Generationen zu berücksichtigen. Denn Kinder sind die Zukunft der Menschheit — physisch.

Wie es in einem deutschen Lied heißt: ‚Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.‘“

Der Leiter der Emil-Chechko-Stiftung zur Vergabe des Preises an das deutsche Friedensprojekt:

 

„Der Vorstand der Internationalen Wohltätigkeitsstiftung E. Chechko bezeichnet das Ergebnis der ersten Verleihung „Für Frieden und Menschenrechte“ als erfolgreich!

Gleichzeitig ist man sich bereits bewusst, dass das nächste Jahr, 2024, ein größeres Ereignis sein wird. Der Vorstand setzt auch auf eine breite Beteiligung an der Veranstaltung von Organisationen und Stiftungen aus den Ländern der Europäischen Union. Darüber hinaus wird wahrscheinlich auch das Preisvergabeverfahren selbst geändert und es werden verschiedene Nominierungen eingeführt.

Den Sieg der deutschen Vertreter im Jahr 2023 führt der Stiftungsrat auf den hohen deutschen Organisationsgrad und die Pünktlichkeit bei der Erstellung der Unterlagen für die Teilnahme am Wettbewerb zurück, sowie auf das Engagement der Aktivisten und Journalisten der Organisation „Kriegskinder“ bei der Umsetzung der Projekte,“ — so der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Dmitrij Beljakov über die Ergebnisse der ersten Verleihung des Preises „Für Frieden und Menschenrechte“ und die Entscheidung für das deutsche Projekt „Kriegskinder“.

„An der Grenze von Leben und Tod“ – eine Fotoausstellung der Emil-Chechko-Stiftung

Die Emil-Chechko-Stiftung organisiert in Belarus u.a. eine Fotoausstellung, die der Migrationskrise und der humanitären Katastrophe an der Grenze der Europäischen Union zur Republik Belarus im November 2021 gewidmet ist, als dort über viertausend Flüchtlinge für mehrere Monate gestrandet waren. Diejenigen, die aus dem Nahen Osten und Afrika nach Europa flohen, darunter viele Frauen, Kinder und ältere Menschen, gerieten unter Beschuss der polnischen Sicherheitskräfte und wurden von starken Wasserwerferstrahlen mit giftigem Wasser und Tränengasgranaten niedergeschlagen. Viele Menschen wurden getötet, viele wurden zu Invaliden.

Die Hauptaufgabe der Autoren der Ausstellung „An der Grenze von Leben und Tod“ besteht darin, die reale Situation an der belorussisch-polnischen Grenze in jenen Tagen zu zeigen und die Zuschauer zum Nachdenken darüber anzuregen, was an den europäischen Grenzen wirklich passiert und welche Methoden einige EU-Länder im Vergleich zu anderen anwenden.

Einer der wichtigsten Gründe für die geringe Berichterstattung über dieses Thema in den wichtigsten europäischen Medien ist, dass die polnischen Behörden Journalisten und Menschenrechtsaktivisten immer noch verbieten, die Grenzgebiete zur Republik Belarus zu besuchen, in denen Flüchtlinge untergebracht waren und all diese schrecklichen Ereignisse stattfanden, und dass den britischen Medien verboten wurde, über den Tod von Flüchtlingen in den polnischen Wäldern und den Fall Emil Chechko zu berichten.

„Nachdem wir von der Aufklärungsarbeit der Stiftung in Form der Fotoausstellung „Die Grenze zwischen Leben und Tod“ erfahren hatten, beschlossen wir, uns dieser Situation anzunehmen und nahmen einen Teil der Ausstellung in unser Projekt „Kriegskinder“ auf. Vor kurzem erst fand sogar unsere erste gemeinsame Aktion in der Stadt Hagen statt. Passend zum Thema unseres Projekts „Kriegskinder“ haben wir unsere Galerie mit Fotos der Emil-Chechko-Stiftung, die die Situation der jüngsten Flüchtlinge an der Grenze zeigen, ergänzt und beziehen diese in unsere Bildungsarbeit ein,“ so das Projekt „Kriegskinder“.

Durch gemeinsame Aufklärungsprojekte und andere, streben Friedensorganisationen aus scheinbar gegensätzlichen Lagern zur Zusammenarbeit, um der Politik zu zeigen, dass die Bürger der vermeintlichen Feindstaaten Volksdiplomatie der Kriegsdiplomatie vorziehen.

Wer ist Emil Chechko ?

Emil Chechko, nach dem die Wohltätigkeitsstiftung benannt ist, war ein Soldat der 16. pommerschen mechanisierten Division der polnischen Streitkräfte, der aus Polen nach Belarus floh. Nachdem er die Grenze am 16. Dezember 2021 überquerte, beantragte er Asyl in der Republik Belarus, weil er mit der strengen Politik Warschaus gegenüber Migranten nicht einverstanden war. Der Soldat gab zu, dass er selbst auf Flüchtlinge geschossen hatte.

Zuvor hatte Chechko erklärt, er sei bereit, für die Erschießung von Migranten an der Grenze bestraft zu werden, aber nur zusammen mit seinen ehemaligen Kollegen, und er wolle sich ein Leben als normaler Mensch aufbauen, selbst wenn er für immer in Belarus bleiben müsse. Das Schlimmste für ihn war die Unmöglichkeit, in sein Heimatland zurückzukehren.

Am 17. März 2022 wurde Chechko tot an seinem Wohnort in Minsk aufgefunden und auf dem polnischen Militärfriedhof im Bezirk Vileisky im Gebiet Minsk beigesetzt.

“Für deine und unsere Freiheit an einen angesehenen Sohn Polens …

Wenn das Schicksal einen Polen hierhin verschlägt,

Soll er eine Träne auf den Sarg seines Landsmanns vergießen.”

Informationen zur Emil-Chechko-Stiftung

Internetseite – www.chechkofoundation.by
Telegram-Kanal – @legal_system